BERTA BRÖSEL – EINSATZ IM SUPERMARKT


Es war wieder soweit früh morgens nach dem Müsli- Obst- Frühstück und einer Tasse Fencheltee schauten meine Mama und ich in der Kühlschrank. Ich sah das Gleiche wie meine Mama, er war fast leer. Nur ein angefangenes Marmeladenglas, eine halbe Gurke 🥒 und eine verschrumpelte Tomate 🍅 lagen in den Fächern.

Oh Schreck, keine Möhrlen (Möhren) mehr.

Ich schaute fragend zu meiner Mama hoch, wusste aber genau was heute zu tun war, wir mussten einkaufen.


Der Supermarkt war nicht sehr weit, aber zuvor brauchte ich noch meinen Berta Brösel-Super-Spezialumhang mit der Aufschrift Assistenzhund. Eine Leine,  ein Halsband und ein schickes buntes Tuch, dass ich immer in passender Farbe zu Mama um den Hals trage. Wir sind ja ein Team und das darf auch jeder sehen. 


Fertig angezogen und alles dabei, rannte ich hüpfend fröhlich zum Kofferraum unseres Autos. Es war ein heißer Tag. Im Schatten des Autos saß ich wartend da… „Mmh, wo bleibt denn nur Mama…?!“ nichts zu sehen… Ich rannte zurück ins Haus, hoch in die obere Etage, suchte im Bad, Schlafzimmer und in der Rumpelkammer. Mama war nirgends zu finden. Also bin ich wieder runter, im Wohnzimmer und Büro war sie auch nicht. Da bin ich Berta Brösel die Super-Assistenzhündin und verliere zu Hause meine Mama. Das geht doch gar nicht.


Dann hörte ich ein Quietschen und ein Klackern. Es kam von draussen.

„Jaaaa, Garage..“ wuffte ich und wieder raus in den Garten. Mama hatte das Fahrrad geholt. Es war pink mit schönen gelben Streifen an den Rädern und hatte einen Korb mit bunten Kunstblumen am Lenker. Meine Mama packte meine Assistenzhund-Kenndecke, also meinen Umhang, in ihren Rucksack. Dann zog sie mir sehr sorgfältig meine luftigen Laufschuhe an. Vorne und hinten darf nicht verwechselt werden. Wir Hunde haben nämlich meist vorne grössere Pfoten als hinten und brauchen unterschiedliche Größen. Auch rechts und links hat Mama an den Schuhen gekennzeichnet, so sind sie für jede Pfote getrennt bestens eingelaufen und sitzen perfekt. 


Meine Sommerschühchen, sehr leicht, luftdurchlässig aber mit fester Sohle zum Schutz vor dem heißem Asphalt. Wir Hunde können uns sehr leicht die Pfoten auf der Straße verbrennen. Ihr Menschen merkt das ja nicht, ihr tragt ja immer Schuhe an den Menschenpfoten. 


Mama stieg aufs Fahrrad und nahm mich zum Schutz vor überholenden Fahrzeugen auf die rechte Seite zum Bürgersteig hin.

Los ging’s… durch das grosse Gartentor, durch unsere kleine Siedlung und durch die grüngelben Felder. Zuletzt ging es dann die Straße entlang. Aber immer in einem angenehmen Tempo, dass ich nicht außer Atem kam. 

Da sah ich die bunten Aufschriften, wir sind bald da. 


Aber plötzlich, hui, was war das denn?!

Da hat uns ein Auto den Weg geschnitten.

Ein kleiner roter Flitzer nahm uns die Vorfahrt.

Zum Glück konnten Mama und ich rechtzeitig stoppen. Jetzt bin ich aber ganz schön aus der Puste. Die letzten Meter gingen wir langsam zu Fuß. Am Parkplatz vor dem Supermarkt angekommen gab es noch mehr Flitzer, in ganz vielen Farben. So viele Autofahrer, die hier viel zu schnell fuhren. 


Erstmal Pause und Mama gab mir erstmal was zu trinken. Frisches Wasser in meinem Lieblingsnapf. Er war so schön türkis und faltbar, perfekt für unterwegs.

Frisch gestärkt mit Assistenzhund-Kenndecke holten wir uns einen Einkaufswagen und gingen hinein. 

Mama hielt die Liste mit den benötigten Lebensmitteln in der Hand. Sie hatte alle benötigten Waren in der Reihenfolge aufgeschrieben, wie sie im Markt angeboten wurden.


Das machte Sinn und nahm Mama den Stress.

Leuchtende Farben, die vielen bunten Sachen in den Regalen und die vielen Menschen taten Mama gar nicht gut. Da brauchte sie mich, Super Berta passt auf ihre Mama auf und nimmt ihr den Stress.


Andere Kunden halte ich auch von meiner Mama fern.

Wer kennt das nicht, den Einkaufswagen des hinteren Kunden in den Beinen geschoben zu bekommen. Oder Leute, die so nah stehen, dass man sie atmen spürt. Für Mama ganz schrecklich. Da halte ich die Menschen auf Abstand. Stelle mich hinter Mama und mache mich ganz groß, also richtig lang, so hat sie genug Platz. 


Erst kam das Obst und Gemüse an der Reihe. Alles war knackig frisch und Paprika in verschiedenen Farben kam in den Wagen. Dann brauchten wir Milch und Sahne. Da warte ich immer vor den Kühltheken in der Mitte des Ganges, weil es etwas eng ist und Mama holt die Sachen aus dem Kühlregal. Natürlich schnuppere ich nicht, an gar nichts und auch nicht am Boden. Als echte Assistenzhündin lässt man das sein. Und immer wieder begrüßen uns ganz herzlich die Mitarbeiter im Markt. Die sind alle soooo lieb und hilfsbereit. 


In Schlangenlinien an den anderen Kunden vorbei ging es weiter. Mama musste zu den Eiern. Die Bio-Eier sind im Gang ganz zum Schluss zu finden. Jetzt kam meine Lieblingsabteilungen. Käsewürfel und frisches Rinderhack fanden ihren Weg in den Einkaufswagen. An der Fleischtheke bekam ich, natürlich weil ich so brav bin, ein riesigen kleinen Gulaschwürfel, einfach lecker… nahm ich an. Mama steckte ihn ein, den gäbe es erst nach der Arbeit, sagte sie. Grummeldiewuff dachte ich mir. 


Dann kam nur noch langweiliges Zeug, wie Butter, Gewürze , Mülltüten und tief gekühlte Fischstäbchen glutenfrei, was auch immer das sein mag.

Dann durfte ich Mama zur Kasse bringen. „ Zur Kasse- zeig mir“ hieß das Kommando. Jaaa, dachte ich, das macht Spaß. Zuging ging ich Richtung Kassen, drei waren geöffnet. Die erste Kasse war sehr voll, die also nicht, entschied ich, die zweite war schon leerer aber ein kurzer Blick zu Kasse 3 schadete nicht.

Ui,nö, diese Kasse erst recht nicht.

Da diskutierte eine Kundin mit einer anderen und es ging gar nicht weiter.

Zurück zu Kasse 2. „Mama,  diese nehmen wir..“ Alle wurde auf das dunkle laufende Band gelegt und der Kassierer legte alles am anderen Ende wieder hin.

Währenddessen ich hinter Mama die nächsten Kunden auf Abstand hielt. Bezahlen und alles in Taschen packen.


JETZT..  jetzt bekomme ich ihn, meinen saftigen Rinder-Gulasch-Würfel !!!! Mmh… so lecker… und es gab noch einige Hundelecker für die gute Arbeit dazu.


Dann brachte ich Mama noch vorsichtig zum Auto und es ging ab nach Hause.

Dort gab es dann noch eine kleine Portion Rinderhackfleisch und ganz viele Kuscheleinheiten mit Mama auf der Couch.

Dabei schlief ich nach der harten Arbeit müde, aber glücklich ein und träumte von den vielen netten Leuten, die wir trafen und tausend Würstchen, die vom Himmel fielen…


Bis bald…

EURE BERTA BRÖSEL